Lupe Fiasco zum Thema Rassismus in der US-Gesellschaft
„Don’t give the black man food, give the red man liquor
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Art: Zitat aus Liedtext |
Themen: Politisches Statement, Gesellschaftskritik |
Quelle: Genius.com |
„Gebt den Schwarzen kein Essen, gebt den Roten Alkohol
Der Rote Narr, der Schwarze Nigga
Gebt dem gelben Mann Werkzeug, macht ihn zum Eisenbahnbauer
Gebt ihm auch Pfanne, mach ihn zum Goldschürfer
Gebt dem schwarzen Mann Crack, Glocks und die Perle
Gebt den Roten Casinos, Spielautomaten“
(Ausschnitt aus: „American Terrorist“, Album Food and Liquor, 2006)
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Zum Künstler: Lupe Fiasco ist ein US-amerikanischer Rapper, der für seine gesellschaftskritischen und tiefgründigen Texte bekannt ist. Er rapt über Themen wie Rassismus, soziale Ungleichheit, politische Manipulation und historische Traumata marginalisierter Gruppen. Der aus Chicago stammende Künstler nutzt Hip-Hop nicht nur als musikalischen Ausdruck, sondern auch als Mittel zur Aufklärung und kritischen Reflexion über gesellschaftliche Missstände.
Interpretation: In diesen Zeilen kritisiert Lupe Fiasco auf zynische Weise die systematische Unterdrückung und Spaltung verschiedener ethnischer Gruppen in den USA. Die „Verteilung“ von Alkohol, Waffen, Drogen oder Ausbeutung sei kein Zufall, sondern bewusste politische Strategie. Mit diesen scharfen Worten wird die Geschichte der Ausbeutung in den USA angegriffen, die bis in die Gegenwart reiche. Die Assoziationen, die er hier nennt, spiegeln gängige rassistische Klischees wider. Wenn er sie in der Aufreihung rapt, werden die dahinterliegenden rassistischen Machtmechanismen offengelegt und angegriffen.
Im Kontext der Zeit: Der Text zeigt, wie weitreichend die historischen Ursprünge rassistischer Strukturen sind, da er in einer Zeit zunehmender sozialer Spannungen und Protestbewegungen (z. B. „Black Lives Matter“ aufgrund der ausufernden Polizeigewalt in den USA) veröffentlicht wurde. Dieser Text von Lupe Fiasco stellt eine Tradition der afroamerikanischen Protestkunst und -kultur dar. Die Verknüpfung von politischen Themen und musikalischem Ausdruck verdeutlicht eine Neubewertung des Hip-Hops als Mittel zur Widerstandsfähigkeit und Sensibilisierung. Diese Zeilen repräsentieren nicht bloß individuelle Kritik, sondern reflektieren auch die gemeinsamen Erfahrungen vieler Gemeinschaften.
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