Fritz Graßhoff – Was ich getan
„Was ich getan,
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| Art: Gedicht . |
Thema: Existenz, Leben, Tod, Krieg |
Quelle: www.planetlyrik.de |
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Zum Autor: Fritz Graßhoff (1913–1979) war ein Autor, Maler und Texter von Liedern aus Deutschland. Seine Balladen, satirische Gedichte und Chansons machten ihn besonders berühmt. Als populärer Lyriker galt Graßhoff in den 1950er- und 60er-Jahren, dessen Werke sowohl literarischen Anspruch als auch Volksnähe miteinander verbinden. Berühmt wurde er vor allem durch seine „Halunkenpostille“, eine Sammlung von ironischen, humorvollen und melancholischen Texten. Oft schwanken seine Texte zwischen Melancholie und Ironie, Nachdenklichkeit und Leichtigkeit.
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Interpretation: „Was ich getan“ ist ein kurzes, aber wortgewaltiges Gedicht. In drei Strophen beschreibt das lyrische Ich das Empfinden einer inneren Leere und des allumfassenden Weltschmerzes nach der menschlichen Katastrophe des vergangenen 2. Weltkriegs. Handlungen verlieren ihre Bedeutung, vergangene Liebe ist begraben, und selbst das Leben erscheint hoffnungslos. Trotz des Verlusts und des Beschreibens der Hoffnungslosigkeit, ist das Gedicht nicht resignativ, sondern es besteht eine kleise, kleine Hoffnung. Die ruhige Akzeptanz des Zweifelns prägt den Text eine fast meditative Tiefe. Die einfache Sprache, der gleichmäßige Rhythmus und die klare Struktur betonen den emotionalen Gehalt
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Im Kontext der Zeit: Fritz Graßhoffs Werk entstand in der Nachkriegszeit, als viele Menschen mit persönlichen Verlusten und nah zurückliegenden Schicksalsschlägen zu kämpfen hatten. Der Zweite Weltkrieg hatte Millionen das Zuhause, vielleicht aber auch den Glauben an Ideale oder eine Zukunft geraubt. Auch Jahrzehnte später wirkten diese Traumata nach. In diesem Kontext auch dieses Gedicht zu verstehen – als Ausdruck einer „inneren Emigration“, die viele Menschen erfuhren und existenzialistischer Gedankengänge. Ohne Pathos, aber mit Tiefe werden diese Gefühle und Gedanken in Worte gefasst, geprägt von der traumatischen Erinnerung, an Verlust, aber auch die Notwendigkeit zum Weiterleben. Das Gedicht wirkt wie ein stiller Monolog des Menschen im Angesicht der Endlichkeit – eine lyrische Momentaufnahme dieser Zeit.
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