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Category Archives: Zitat aus Liedtext

Die Goldenen Zitronen: Das Comeback des Tempomat

  • By zitate
  • Mai-8-2025
  • Bonmot, Die Goldenen Zitronen, gutezitate.net, Neoliberalismus, Punk, zitat, Zitat aus Liedtext, Zitate
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„Ich weiß nicht, warum uns kaum jemand hasst
Uns Worldwide-Dot-Com-Popper aus den Mitten der neuen Stadt
Wir sind das Comeback des Tempomat
Der seinerzeit noch als Feindbild galt
Wir sind Netzpiloten. Webmatrosen.
Start-Up-Lotsen. Mobile Kickboardboten
Wir sind globalweit online virtual
Wie’s Weltmenschheit sonst so ergeht, ist uns scheißegal
No way, greifbar, immer erreichbar
Der Kampf geht weiter, Börsengang noch in diesem Jahr
Wir sind Netzpiloten. Webmatrosen.
Loft Chaoten. Solide Vollnarkosen.“

Die Goldenen Zitronen (Band)

Art:
Zitat aus Liedtext
Thema: Bonmot
Quelle: („Das Comeback des Tempomat“, Album: Schafott zum Fahrstuhl (2001)
Hintergrund

Zur Band: Die Goldenen Zitronen sind eine deutsche Punkband, die sich seit den 1980ern mit Radikalität und Ironie gegen politische Konventionen, neoliberale Verheißungen und die Kulturindustrie positioniert. Sie setzt dabei auf Sprachexperimente mit Gesellschaftskritik. Das Zitat stammt aus dem Lied „Das Comeback des Tempomat“, erschienen 2001, mitten in der Hochphase der „New-Economy“, der Aktien- und Internet-Euphorie.

Interpretation: Die Textzeilen sind eine ironisch-satirische Abrechnung mit der damals aufkommenden Internet-Start-Up-Kultur in den Großstädten des Landes. Begriffe wie „Netzpiloten“, „Webmatrosen“ oder „Kickboardboten“ machen sich über die selbstverliebte Terminologie der Dotcom-Blase lustig, die auch von den Medien in einer solchen bewundernden Art häufig gebraucht wurden. Mit „solide Vollnarkosen“ ist wohl gemeint, dass sich diese selbsternannte Tech-Elite von gesellschaftlichen Realitäten abkoppelt. Die digitale Avantgarde interessiert sich nur für Märkte, nicht für Menschen. Der Tempomat ist eine Elektronik in PKW, die dafür sorgt, dass das Auto automatisch in stets derselben Geschwindigkeit fährt. Damit steht auch der Tempomat für die Entmenschlichung von Gesellschaft und die Startup-Apologeten gewissermaßen als Roboter des fortwährend voranschreitenden vermeintlichen „Fortschritts“.

Im Kontext der Zeit: Anfang der 2000er platzte die Dotcom-Blase – ein passender Moment für gesellschaftskritische Künstler wie Die Goldenen Zitronen, den Mythos vom digitalen Fortschritt als Heilsversprechen frontal anzugreifen. Während viele in der „New Economy“ nur Chancen sahen, deckt dieser Text deren soziale Kälte und Arroganz auf.
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Tags:
Bonmot Die Goldenen Zitronen Gesellschaftskritik gutezitate gutezitate.net Literatur Neoliberalismus Punk Zitat Zitat aus Liedtext zitate
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Lupe Fiasco zum Thema Rassismus in der US-Gesellschaft

  • By zitate
  • Mai-6-2025
  • gutezitate.net, Literatur, Lupe Fiasco, Politik, Politisches Statement, Rap, Rassismus, zitat, Zitat aus Liedtext, Zitate
  • 0 Kommentare.

„Don’t give the black man food, give the red man liquor
Red man fool, black man nigga
Give yellow man tool, make him railroad builder
Also give him pan, make him pull gold from river
Give black man crack, Glocks and ting
Give the red man craps, slot machines“

Lupe Fiasco

Art:
Zitat aus Liedtext
Themen: Politisches Statement, Gesellschaftskritik
Quelle:
Genius.com
Übersetzung


„Gebt den Schwarzen kein Essen, gebt den Roten Alkohol
Der Rote Narr, der Schwarze Nigga
Gebt dem gelben Mann Werkzeug, macht ihn zum Eisenbahnbauer
Gebt ihm auch Pfanne, mach ihn zum Goldschürfer
Gebt dem schwarzen Mann Crack, Glocks und die Perle
Gebt den Roten Casinos, Spielautomaten“
(Ausschnitt aus: „American Terrorist“, Album Food and Liquor, 2006)

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Hintergrund

Zum Künstler: Lupe Fiasco ist ein US-amerikanischer Rapper, der für seine gesellschaftskritischen und tiefgründigen Texte bekannt ist. Er rapt über Themen wie Rassismus, soziale Ungleichheit, politische Manipulation und historische Traumata marginalisierter Gruppen. Der aus Chicago stammende Künstler nutzt Hip-Hop nicht nur als musikalischen Ausdruck, sondern auch als Mittel zur Aufklärung und kritischen Reflexion über gesellschaftliche Missstände.

Interpretation: In diesen Zeilen kritisiert Lupe Fiasco auf zynische Weise die systematische Unterdrückung und Spaltung verschiedener ethnischer Gruppen in den USA. Die „Verteilung“ von Alkohol, Waffen, Drogen oder Ausbeutung sei kein Zufall, sondern bewusste politische Strategie. Mit diesen scharfen Worten wird die Geschichte der Ausbeutung in den USA angegriffen, die bis in die Gegenwart reiche. Die Assoziationen, die er hier nennt, spiegeln gängige rassistische Klischees wider. Wenn er sie in der Aufreihung rapt, werden die dahinterliegenden rassistischen Machtmechanismen offengelegt und angegriffen.

Im Kontext der Zeit: Der Text zeigt, wie weitreichend die historischen Ursprünge rassistischer Strukturen sind, da er in einer Zeit zunehmender sozialer Spannungen und Protestbewegungen (z. B. „Black Lives Matter“ aufgrund der ausufernden Polizeigewalt in den USA) veröffentlicht wurde. Dieser Text von Lupe Fiasco stellt eine Tradition der afroamerikanischen Protestkunst und -kultur dar. Die Verknüpfung von politischen Themen und musikalischem Ausdruck verdeutlicht eine Neubewertung des Hip-Hops als Mittel zur Widerstandsfähigkeit und Sensibilisierung. Diese Zeilen repräsentieren nicht bloß individuelle Kritik, sondern reflektieren auch die gemeinsamen Erfahrungen vieler Gemeinschaften.

 

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Tags:
gutezitate.net Lupe Fiasco Politik Politisches Statement Rap Rassismus Zitat Zitat aus Liedtext zitate
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Leonard Cohen: Seine letzten Worte auf seinem letzten Album

  • By zitate
  • Mai-5-2025
  • Existenzialismus, gutezitate.net, Leonard Cohen, Letzte Worte, Literatur, Tod, zitat, Zitat aus Liedtext, Zitate
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„They whisper still, the injured stones
The blunted mountains weep
As he died to make men holy
Let us die to make things cheap
And the Mea Culpa, which you gradually forgot
Year by year, month by month, day by day
Thought by thought“

Leonard Cohen

Art:
Zitat aus Liedtext
Themen: Letzte Worte, Abschied, Existenzialismus
Quelle:
„Steer Your Way“ (Album: You Want It Darker, 2016)

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Hintergrund

Übersetzung: „Sie flüstern noch, die verletzten Steine
Die abgestumpften Berge weinen
Wie er starb, um die Menschen heilig zu machen
Lass uns sterben, um die Dinge billig zu machen
Und das Mea Culpa, das du allmählich vergessen hast
Jahr für Jahr, Monat für Monat, Tag für Tag
Gedanke für Gedanke“
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Zum Künstler: Der kanadische Sänger Leonard Cohen zählte zu den bedeutendsten Sängern und Songwritern des 20. Seine tiefgründigen, melancholischen Texte haben dem Musiker, Dichter und Romanautor Bekanntheit eingebracht. Seine Arbeiten enthalten häufig biblische, mystische, politische, persönliche und Erinnerungsmotive. Mit seinem besonderen Stil, der zwischen Gebet, Gedichten und Gesang liegt. Da Cohens Texte existenzielle Fragen und moralische Dilemmata auf eine zeitlose Weise behandeln, behalten sie auch nach seinem Tod ihre Aktualität.

Interpretation: Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit religiöser Symbolik, möglicherweise mit moralischem Niedergang oder einer Kritik am Kapitalismus. Eine bittere Umkehrung der christlichen Opferlogik ist die Zeile „As he died to make men holy/Let us die to make things cheap“, in der der Tod nicht mehr mit Erlösung, sondern mit Konsum assoziiert wird. Oder der Tod, um das Sozialsystem zu entlasten (?). Möglicherweise weisen die „verletzten Steine“ und „weinenden Berge“ auf menschliche Schuld und die Zerstörung der Natur hin. Das dauerhafte Erbe der Menschen, das möglicherweise über die Vergänglichkeit der Lebewesen hinausgeht (die ja auch unter der Zerstörung leiden). Seine Entschuldigung („Mea Culpa“) folgt daher im Namen der Menschheit und ihrer schwindenden Erinnerung oder wachsenden Gleichgültigkeit und moralischen Abstumpfung – oder genauer gesagt Gleichgültigkeit im Hinblick auf die Zerstörung.
Das sind die letzten Zeilen des letzten Songs von Leonard Cohens letztem Album. Sie verdeutlichen auch, in welcher Weise er in seinen Texten die Existenz der Erde und der Menschheit mit seiner eigenen Existenz verwebt.

Im Kontext der Zeit: Leonard Cohen schrieb viele seiner politisch und gesellschaftskritisch aufgeladenen Texte in den 1970er- und 80er-Jahren – einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche, wachsender Entfremdung und sich verschärfender kapitalistischer Strukturen. Die Kritik an Materialismus und spiritueller Leere ist besonders im westlichen Nachkriegskontext relevant. Cohens Werke reflektieren die Desillusionierung einer Generation, die in einem säkularen Zeitalter nach Sinn sucht. Auch heute wirkt diese Passage wie ein Kommentar zu einer Welt, in der ethische Werte zunehmend durch ökonomische Interessen ersetzt werden.
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Tags:
Existenzialismus gutezitate.net Leonard Cohen Letzte Worte Literatur Tod Zitat Zitat aus Liedtext zitate
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