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Category Archives: Literatur

Carl Sagan: The Dragon in My Garage

  • By zitate
  • Juni-18-2025
  • Carl Sagan, gutezitate.net, Literatur, Politik, Rationalität, Verschwörungsglauben, Wissenschaft, zitat, Zitat aus Sachbuch, Zitate
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„A fire-breathing dragon lives in my garage“
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Suppose (I’m following a group therapy approach by the psychologist Richard Franklin6). I seriously make such an assertion to you. Surely you’d want to check it out, see for yourself. There have been innumerable stories of dragons over the centuries, but no real evidence. What an opportunity!
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„Show me“, you say. I lead you to my garage. You look inside and see a ladder, empty paint cans, an old tricycle — but no dragon.
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„Where’s the dragon?“ you ask.
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„Oh, she’s right here“, I reply, waving vaguely. „I neglected to mention that she’s an invisible dragon.“
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You propose spreading flour on the floor of the garage to capture the dragon’s footprints.
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„Good idea“, I say, „but this dragon floats in the air.“
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Then you’ll use an infrared sensor to detect the invisible fire.
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„Good idea, but the invisible fire is also heatless.“
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You’ll spray-paint the dragon and make her visible.
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„Good idea, but she’s an incorporeal dragon and the paint won’t stick.“
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And so on. I counter every physical test you propose with a special explanation of why it won’t work.
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Now, what’s the difference between an invisible, incorporeal, floating dragon who spits heatless fire and no dragon at all? If there’s no way to disprove my contention, no conceivable experiment that would count against it, what does it mean to say that my dragon exists? Your inability to invalidate my hypothesis is not at all the same thing as proving it true. Claims that cannot be tested, assertions immune to disproof are veridically worthless, whatever value they may have in inspiring us or in exciting our sense of wonder. What I’m asking you to do comes down to believing, in the absence of evidence, on my say-so.“

Carl Sagan

Art:
Zitat aus
Sachbuch
Themen: Verschwörungs-
theorien, Philosophie
Quelle:
Rationalwiki.org
Übersetzung


„Ein feuerspeiender Drache lebt in meiner Garage“

Nehmen wir an (einem Gruppentherapieansatz des Psychologen Richard Franklin6 folgend), ich würde Ihnen gegenüber ernsthaft eine solche Behauptung aufstellen. Sicherlich würden Sie es überprüfen wollen, um sich selbst überzeugen. Im Laufe der Jahrhunderte hat es unzählige Geschichten über Drachen gegeben, aber keine wirklichen Beweise. Was für eine Gelegenheit!
„Zeig es mir“, sagst du. Ich führe dich in meine Garage. Du schaust hinein und siehst eine Leiter, leere Farbdosen, ein altes Dreirad – aber keinen Drachen.
„Wo ist der Drache?“, fragst du.
„Oh, er ist hier“, antworte ich und winke vage. „Ich habe vergessen zu erwähnen, dass er ein unsichtbarer Drache ist.“
Du schlägst vor, Mehl auf den Boden der Garage zu streuen, um die Fußabdrücke des Drachens sichtbar werden zu lassen.
„Gute Idee“, sage ich, „aber dieser Drache schwebt in der Luft.“
Danach schlägst du einen Infrarotsensor vor, um das unsichtbare Feuer aufzuspüren.
„Gute Idee, aber das unsichtbare Feuer ist auch ohne Hitze.“
Du meinst, man könnte den Drachen mit Farbe ansprühen und so sichtbar machen.
„Gute Idee, aber er ist ein körperloser Drache und die Farbe wird nicht haften.“
Und so weiter. Ich kontere also jeden physikalischen Test, den du vorschlägst, mit einer speziellen Erklärung, warum er nicht funktionieren wird.
Was ist nun der Unterschied zwischen einem unsichtbaren, körperlosen, schwebenden Drachen, der hitzefrei Feuer spuckt, und einem Drachen, der gar nicht existiert? Wenn es keine Möglichkeit gibt, meine Behauptung zu widerlegen, kein denkbares Experiment, welche Bedeutung hat denn dann die Aussage, dass mein Drache existiert?
Dass Sie meine Hypothese nicht widerlegen können, ist keineswegs dasselbe wie der Beweis, dass sie wahr ist. Behauptungen, die nicht überprüft werden können, Behauptungen, die nicht widerlegt werden können, sind in der Tat wertlos, unabhängig von ihrem Wert, uns zu inspirieren oder unseren Sinn für Wunder zu erregen.
Was ich [in diesem Beispiel] von Ihnen verlange, läuft darauf hinaus, dass sie in Ermangelung von Beweisen an das glauben, was ich sage.“
(Ausschnitt aus dem Buch: „The Demon-Haunted World“, 1956)
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Hintergrund

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Zum Autor:
Carl Sagan (1934–1996) war ein US-amerikanischer Astronom, Astrophysiker, Autor und einer bekannter Wissenschaftsautor im 20. Jahrhunderts. Er lehrte an der Cornell University und wurde durch populärwissenschaftliche Bücher wie „Cosmos“ (1980) und seine gleichnamige TV-Serie weltweit bekannt. Sagan engagierte sich für wissenschaftliches Denken, Aufklärung und Skeptizismus. Als leidenschaftlicher Humanist warnte er vor Pseudowissenschaft, dogmatischem Glauben und dem Rückzug aus rationalem Denken. Sein Buch „The Demon-Haunted World: Science as a Candle in the Dark“ (1995) ist eine Verteidigung des kritischen Denkens und ein Aufruf, Mythen durch überprüfbares Wissen zu ersetzen.
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Interpretation: Die „unsichtbare, fliegende, körperlose Drachenfrau, die feuerlose Flammen speit“ ist eine illustrative Metapher für Behauptungen, die sich jeglicher Überprüfung entziehen. Sagan führt in einem fiktiven Dialog vor, wie pseudowissenschaftliche, verschwörungstheoretische oder religiös-dogmatische Argumentationsketten grundlegend funktionieren: Jedes Gegenargument wird sofort durch eine weitere, mehr oder weniger absurde Ausnahme ausgehebelt. Durch diese Immunisierung gegenüber Fakten und Wahrscheinlichkeiten wird der Wahrheitsgehalt der Behauptung unüberprüfbar – und damit wissenschaftlich bedeutungslos. Sagan zeigt: Eine Behauptung, die prinzipiell nicht widerlegt werden kann, ist aus rationaler Sicht betrachtet wertlos – denn Wissenschaft beruht auf Falsifizierbarkeit, also der Möglichkeit, Aussagen zu überprüfen und zu widerlegen.
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Im Kontext der Zeit: In den 1990er Jahren war, wie auch heute, das öffentliche Interesse an Esoterik, alternativen Heilmethoden, UFO-Berichten und Verschwörungstheorien sehr präsent in der Gesellschaft. Gleichzeitig war das Vertrauen in wissenschaftliche Institutionen im Wandel. Carl Sagan schrieb „The Demon-Haunted World“ als Gegen-Statement zu dieser Entwicklung. Das Buch ruft zu kritischem Denken, methodischem Zweifel und dem Einsatz der wissenschaftlichen Methode im Alltag auf. Sagan kritisiert nicht spirituellen Glauben an sich, sondern das Verwechseln von subjektiver Wahrnehmung mit objektiver Wahrheit. In einer Zeit, in der alternative Fakten und Meinungen zunehmend Fakten ersetzen, ist seine Botschaft auch heute von hoher Aktualität.

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Tags:
Carl Sagan gutezitate.net Rationalität Verschwörungsglauben Wissenschaft Zitat zitate

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Theodor Fontane: John Maynard

  • By zitate
  • Juni-11-2025
  • Alltag, Aufopferung, Ballade, gutezitate.net, Heldentum, Humanismus, Literatur, Schifffahrt, Theodor Fontane, zitat, Zitate
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„John Maynard!
„Wer ist John Maynard?“
„John Maynard war unser Steuermann,
Aushielt er bis er das Ufer gewann,
Er hat uns gerettet, er trägt die Kron’,
Er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn.
John Maynard.“
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Die „Schwalbe“ fliegt über den Erie-See,
Gischt schäumt um den Bug wie Flocken von Schnee,
Von Detroit fliegt sie nach Buffalo –
Die Herzen aber sind frei und froh,
Und die Passagiere, mit Kindern und Frau’n
Im Dämmerlicht schon das Ufer schau’n
Und plaudernd an John Maynard heran
Tritt alles: „Wie weit noch, Steuermann?
Der schaut nach vorn und schaut in die Rund’:
„Noch dreißig Minuten … Halbe Stund’.“
..
Alle Herzen sind froh, alle Herzen sind frei –
Da klingt’s aus dem Schiffsraum her wie Schrei,
„Feuer“ war es, was da klang,
Ein Qualm aus Kajütt’ und Luke drang,
Ein Qualm, dann Flammen lichterloh,
Und noch zwanzig Minuten bis Buffalo.
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Und die Passagiere, buntgemengt,
Am Bugspriet stehn sie zusammengedrängt,
Am Bugspriet vorn ist noch Luft und Licht,
Am Steuer aber lagert sich’s dicht,
Und ein Jammern wird laut: „Wo sind wir? wo?“
Und noch fünfzehn Minuten bis Buffalo,
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Der Zugwind wächst, doch die Qualmwolke steht,
Der Kapitän nach dem Steuer späht,
Er sieht nicht mehr seinen Steuermann,
Aber durchs Sprachrohr fragt er an:
„Noch da, John Maynard?“
 .
„Ja, Herr. Ich bin.“
„Auf den Strand. In die Brandung.“
„Ich halte drauf hin.“
Und das Schiffsvolk jubelt: „Halt aus. Halloh.“
Und noch zehn Minuten bis Buffalo.
„Noch da, John Maynard?“ Und Antwort schallt’s
Mit ersterbender Stimme: „Ja, Herr, ich halt’s“
Und in die Brandung, was Klippe was Stein,
Jagt er die „Schwalbe“ mitten hinein,
Soll Rettung kommen, so kommt sie nur so.
Rettung: der Strand von Buffalo.
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Das Schiff geborsten. Das Feuer verschweelt.
Gerettet alle. Nur Einer fehlt!
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Alle Glocken gehn; ihre Töne schwell’n
Himmelan aus Kirchen und Kapell’n,
Ein Klingen und Läuten, sonst schweigt die Stadt,
Ein Dienst nur, den sie heute hat:
Zehntausend folgen oder mehr
Und kein Aug’ im Zuge, das thränenleer.
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Sie lassen den Sarg in Blumen hinab,
Mit Blumen schließen sie das Grab,
Und mit goldner Schrift in den Marmorstein
Schreibt die Stadt ihren Dankspruch ein:
„Hier ruht John Maynard. In Qualm und Brand,
Hielt er das Steuer fest in der Hand,
Er hat uns gerettet, er trägt die Kron’,
Er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn.
John Maynard.“

Theodor Fontane

Art: Ballade Themen: Alltag, Seife, Aufopferung, Schifffahrt Quelle:
Wikisource.org
Hintergrund

 

Zum Autor: Theodor Fontane (1819–1898) war ein bedeutender deutscher Schriftsteller und Journalist. Er ist vor allem bekannt für seine Romane wie „Effi Briest“, aber auch seine Balladen gehören zum literarischen Werk. „John Maynard“ wurde 1886 veröffentlicht und erzählt die fiktive Geschichte eines amerikanischen Steuermanns, der sein Leben opfert, um die Passagiere eines brennenden Schiffs zu retten. Inspiriert wurde Fontane von einer wahren Begebenheit auf dem Eriesee, die er poetisch und dramatisch überhöht darstellt.
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Interpretation: „John Maynard“ steht exemplarisch für das Ideal eines selbstlosen Helden. Der Steuermann opfert sich, um die Passagiere des brennenden Schiffs zu retten – ohne Zögern, ohne Angst, mit klarem Sinn für Verantwortung. Die Spannung wird durch die zeitliche Staffelung bis zum Finale gesteigert, wodurch die Dramatik intensiv herüberkommt. Fontane verleiht der Figur eine fast mythische Dimension: John Maynard stirbt im Dienst an der Gemeinschaft, seine Tat wird zur Legende. Gleichzeitig ist die Ballade sprachlich schlicht gehalten – wohl auch um für die „einfachen Menschen“ wie ihn, der besungen wird, zu sprechen.
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Im Kontext der Zeit: Die Ballade entstand im Deutschen Kaiserreich, einer Epoche, in der Pflichterfüllung, Disziplin und Loyalität hochgehalten wurden. Fontanes Werk passt gut in dieses Weltbild, doch es geht über bloßen Patriotismus hinaus. „John Maynard“ spielt bewusst in Amerika – Fontane war zwar kritisch gegenüber nationalistischem Pathos, suchte aber universelle Werte, die über Grenzen hinweg gelten. Die Heldengeschichte ist dabei auch als Gegenentwurf zur egoistischen Moderne lesbar: Bei ihm steht das Individuum im Dienst der Gemeinschaft. Diese Idee hatte besonders im aufkommenden bürgerlichen Selbstverständnis des späten 19. Jahrhunderts große Strahlkraft. Bis heute bleibt die Ballade aktuell – vor allem wegen der klaren und erfassenden Sprache und humanistischen Grundaussage.

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Tags:
Alltag Aufopferung Ballade Gedichte gutezitate.net Heldentum Humanismus Literatur Schifffahrt Theodor Fontane Zitat zitate
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Adorno zum „Ich“

  • By zitate
  • Mai-30-2025
  • Bonmot, Frankfurter Schule, gutezitate.net, Ich, Literatur, Theodor W. Adorno, zitat, Zitat aus Sachbuch, Zitate
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„Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen. “

Theodor W. Adorno

Art:
Zitat aus Sachbuch
Thema: Bonmot
Quelle: Minima Moralia

Zum Autor: Theodor W. Adorno war ein bedeutender deutscher Philosoph, Soziologe und Musikwissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Er war ein führendes Mitglied der Frankfurter Schule und entwickelte zusammen mit anderen Theoretikern der Kritischen Theorie tiefgehende Analysen zum aktuellen Zustand von Gesellschaft, Kultur(industrie) und etwa dem „Autoritären Charakter“ vieler Menschen in diesen Gesellschaften. Adorno war bekannt für seine scharfe Kritik an der Ökonomisierung des Menschen in dieser modernen Welt und seiner Entfremdung von sich selbst. Besonders wichtig war ihm die Reflexion über das Verhältnis von Erinnerung, Geschichte und gesellschaftlicher Entwicklung.
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Tags:
Bonmot Frankfurter Schule gutezitate gutezitate.net Ich Literatur Theodor W. Adorno Zitat Zitat aus Sachbuch zitate
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Billy Joel: Seine letzten Worte auf seinem letzten Album

  • By zitate
  • Mai-22-2025
  • Abschiedsworte, Billy Joel, gutezitate.net, Letzte Worte, Literatur, zitat, Zitat aus Liedtext, Zitate
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„And these are the last words I have to say
It′s always hard to say goodbye
But now it’s time to put this book away
[…]
These are the last words I have to say
Before another age goes by.
With all those other songs I’ll have to play
Ain′t that the story of my life?“

Billy Joel

Art:
Zitat aus Liedtext
Thema: Abschiedsworte
Quelle:
River of Dreams (1993)
Hintergrund

Zum Künstler: Billy Joel, geboren 1949 in New York, ist einer der erfolgreichsten Popmusiker des 20. Jahrhunderts. Mit vielen Hits prägte er die Popmusik in den 1970er- und 1980er-Jahren mit. Sein letztes Studioalbum „River of Dreams“ erschien 1993. Der Song „Famous Last Words“ bildet das Finale dieses Albums und markiert einen bewussten Abschied von seiner Karriere als Songwriter für neue Popalben. Seitdem konzentrierte sich Joel auf klassische Kompositionen, Liveauftritte und retrospektive Veröffentlichungen – neue Popmusik erschien nicht mehr.

Interpretation: In „Famous Last Words“ reflektiert Joel seine musikalische Laufbahn mit Melancholie und vielleicht ein wenig Erleichterung. Die Zeilen sind eine Art musikalisches Nachwort – nicht nur zu einem Album, sondern zu einer Ära seines künstlerischen Schaffens. Dazu passt auch der Album-Titel, der den Fluss quasi als Symbol für den Weg des Lebens darstellt – oder vielleicht den „Fluss der Kreativität“, der sich durch seine Alben gezogen hat. Das Cover beinhaltet aber auch historische und mythologische Szenen – von Adam und Eva bis hin zur Industrialisierung und einer fordistischen Massengesellschaft – die allesamt durch seinen Kopf zu schweben scheinen. Dies passt dazu, dass Joel immer wieder aktuelle politische und gesellschaftliche Themen seiner Zeit in seinen Liedern besungen hat. Dieses Lied speziell betont die Hoffnung: „There will be other words some other day“ – ein Hinweis darauf, dass Kreativität nie ganz versiegt, auch wenn ein Abschnitt endet.

Im Kontext der Zeit: Die frühen 1990er Jahre waren geprägt vom Wandel in der Popkultur. Während Alternative/Independent, Hip-Hop und Elektro neue Trends setzten, zog sich Billy Joel – bereits ein etablierter Künstler – würdevoll zurück. „Famous Last Words“ kann jedenfalls in diesem Sinne verstanden werden, als dass sich hier ein etablierter Musiker überlässt die Bühne den Jüngeren, ohne Groll. Er kann loslassen: Bravo; der Erfolg hat ihn nicht korrumpiert.

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Tags:
Abschiedsworte Billy Joel gutezitate.net Krieg Zitat Zitat aus Liedtext zitate
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Lupe Fiasco zum Thema Rassismus in der US-Gesellschaft

  • By zitate
  • Mai-6-2025
  • gutezitate.net, Literatur, Lupe Fiasco, Politik, Politisches Statement, Rap, Rassismus, zitat, Zitat aus Liedtext, Zitate
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„Don’t give the black man food, give the red man liquor
Red man fool, black man nigga
Give yellow man tool, make him railroad builder
Also give him pan, make him pull gold from river
Give black man crack, Glocks and ting
Give the red man craps, slot machines“

Lupe Fiasco

Art:
Zitat aus Liedtext
Themen: Politisches Statement, Gesellschaftskritik
Quelle:
Genius.com
Übersetzung


„Gebt den Schwarzen kein Essen, gebt den Roten Alkohol
Der Rote Narr, der Schwarze Nigga
Gebt dem gelben Mann Werkzeug, macht ihn zum Eisenbahnbauer
Gebt ihm auch Pfanne, mach ihn zum Goldschürfer
Gebt dem schwarzen Mann Crack, Glocks und die Perle
Gebt den Roten Casinos, Spielautomaten“
(Ausschnitt aus: „American Terrorist“, Album Food and Liquor, 2006)

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Hintergrund

Zum Künstler: Lupe Fiasco ist ein US-amerikanischer Rapper, der für seine gesellschaftskritischen und tiefgründigen Texte bekannt ist. Er rapt über Themen wie Rassismus, soziale Ungleichheit, politische Manipulation und historische Traumata marginalisierter Gruppen. Der aus Chicago stammende Künstler nutzt Hip-Hop nicht nur als musikalischen Ausdruck, sondern auch als Mittel zur Aufklärung und kritischen Reflexion über gesellschaftliche Missstände.

Interpretation: In diesen Zeilen kritisiert Lupe Fiasco auf zynische Weise die systematische Unterdrückung und Spaltung verschiedener ethnischer Gruppen in den USA. Die „Verteilung“ von Alkohol, Waffen, Drogen oder Ausbeutung sei kein Zufall, sondern bewusste politische Strategie. Mit diesen scharfen Worten wird die Geschichte der Ausbeutung in den USA angegriffen, die bis in die Gegenwart reiche. Die Assoziationen, die er hier nennt, spiegeln gängige rassistische Klischees wider. Wenn er sie in der Aufreihung rapt, werden die dahinterliegenden rassistischen Machtmechanismen offengelegt und angegriffen.

Im Kontext der Zeit: Der Text zeigt, wie weitreichend die historischen Ursprünge rassistischer Strukturen sind, da er in einer Zeit zunehmender sozialer Spannungen und Protestbewegungen (z. B. „Black Lives Matter“ aufgrund der ausufernden Polizeigewalt in den USA) veröffentlicht wurde. Dieser Text von Lupe Fiasco stellt eine Tradition der afroamerikanischen Protestkunst und -kultur dar. Die Verknüpfung von politischen Themen und musikalischem Ausdruck verdeutlicht eine Neubewertung des Hip-Hops als Mittel zur Widerstandsfähigkeit und Sensibilisierung. Diese Zeilen repräsentieren nicht bloß individuelle Kritik, sondern reflektieren auch die gemeinsamen Erfahrungen vieler Gemeinschaften.

 

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Tags:
gutezitate.net Lupe Fiasco Politik Politisches Statement Rap Rassismus Zitat Zitat aus Liedtext zitate
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Leonard Cohen: Seine letzten Worte auf seinem letzten Album

  • By zitate
  • Mai-5-2025
  • Existenzialismus, gutezitate.net, Leonard Cohen, Letzte Worte, Literatur, Tod, zitat, Zitat aus Liedtext, Zitate
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„They whisper still, the injured stones
The blunted mountains weep
As he died to make men holy
Let us die to make things cheap
And the Mea Culpa, which you gradually forgot
Year by year, month by month, day by day
Thought by thought“

Leonard Cohen

Art:
Zitat aus Liedtext
Themen: Letzte Worte, Abschied, Existenzialismus
Quelle:
„Steer Your Way“ (Album: You Want It Darker, 2016)

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Hintergrund

Übersetzung: „Sie flüstern noch, die verletzten Steine
Die abgestumpften Berge weinen
Wie er starb, um die Menschen heilig zu machen
Lass uns sterben, um die Dinge billig zu machen
Und das Mea Culpa, das du allmählich vergessen hast
Jahr für Jahr, Monat für Monat, Tag für Tag
Gedanke für Gedanke“
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Zum Künstler: Der kanadische Sänger Leonard Cohen zählte zu den bedeutendsten Sängern und Songwritern des 20. Seine tiefgründigen, melancholischen Texte haben dem Musiker, Dichter und Romanautor Bekanntheit eingebracht. Seine Arbeiten enthalten häufig biblische, mystische, politische, persönliche und Erinnerungsmotive. Mit seinem besonderen Stil, der zwischen Gebet, Gedichten und Gesang liegt. Da Cohens Texte existenzielle Fragen und moralische Dilemmata auf eine zeitlose Weise behandeln, behalten sie auch nach seinem Tod ihre Aktualität.

Interpretation: Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit religiöser Symbolik, möglicherweise mit moralischem Niedergang oder einer Kritik am Kapitalismus. Eine bittere Umkehrung der christlichen Opferlogik ist die Zeile „As he died to make men holy/Let us die to make things cheap“, in der der Tod nicht mehr mit Erlösung, sondern mit Konsum assoziiert wird. Oder der Tod, um das Sozialsystem zu entlasten (?). Möglicherweise weisen die „verletzten Steine“ und „weinenden Berge“ auf menschliche Schuld und die Zerstörung der Natur hin. Das dauerhafte Erbe der Menschen, das möglicherweise über die Vergänglichkeit der Lebewesen hinausgeht (die ja auch unter der Zerstörung leiden). Seine Entschuldigung („Mea Culpa“) folgt daher im Namen der Menschheit und ihrer schwindenden Erinnerung oder wachsenden Gleichgültigkeit und moralischen Abstumpfung – oder genauer gesagt Gleichgültigkeit im Hinblick auf die Zerstörung.
Das sind die letzten Zeilen des letzten Songs von Leonard Cohens letztem Album. Sie verdeutlichen auch, in welcher Weise er in seinen Texten die Existenz der Erde und der Menschheit mit seiner eigenen Existenz verwebt.

Im Kontext der Zeit: Leonard Cohen schrieb viele seiner politisch und gesellschaftskritisch aufgeladenen Texte in den 1970er- und 80er-Jahren – einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche, wachsender Entfremdung und sich verschärfender kapitalistischer Strukturen. Die Kritik an Materialismus und spiritueller Leere ist besonders im westlichen Nachkriegskontext relevant. Cohens Werke reflektieren die Desillusionierung einer Generation, die in einem säkularen Zeitalter nach Sinn sucht. Auch heute wirkt diese Passage wie ein Kommentar zu einer Welt, in der ethische Werte zunehmend durch ökonomische Interessen ersetzt werden.

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Tags:
Existenzialismus gutezitate.net Krieg Leonard Cohen Literatur Zitat Zitat aus Liedtext zitate
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Albert Camus: Zum Thema Krieg

  • By zitate
  • Mai-4-2025
  • Albert Camus, Bonmot, gutezitate.net, Krieg, Literatur, zitat, Zitat aus Literatur, Zitate
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„Wenn ein Krieg ausbricht, sagen die Leute:
«Er kann nicht lange dauern, es ist zu unsinnig.»
Und ohne Zweifel ist ein Krieg wirklich zu unsinnig,
aber das hindert ihn nicht daran, lange zu dauern“

Albert Camus

Art:
Zitat aus Literatur
Thema: Bonmot
Quelle:
Die Pest
Hintergrund

 

Zum Autor: Albert Camus (1913–1960) war ein französischer Schriftsteller, Philosoph und Journalist, der zu den wichtigsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts zählt. Er wurde in Algerien geboren, das damals eine französische Kolonie war, und setzte sich zeitlebens mit Themen wie Sinnsuche und menschlicher Freiheit auseinander. Camus gilt als Mitbegründer des Existenzialismus, obwohl er sich selbst davon distanzierte und lieber vom „Absurdismus“ sprach. 1942 veröffentlichte er sein berühmtes Werk „Der Fremde“ und 1947 den Roman „Die Pest“, aus dem dieser Auszug stammt. Für sein Gesamtwerk erhielt Camus 1957 den Nobelpreis für Literatur.
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Interpretation: Camus bringt in seinem Zitat einen Umstand in Bezug auf den Krieg ins Bewusstsein, den viele Menschen nicht an sich heranlassen wollen: Die Menschen klammern sich häufig an die Hoffnung, dass etwas so „unlogisches“ wie ein Krieg nicht von Dauer sein könne. Die Liste der Kriege, die im Verlauf der Menschheitsgeschichte geführt wurden, zeigt aber, dass sie meist mehrere Jahre dauern. Der Satz stellt eine ernüchternde Diagnose menschlicher Naivität, Selbsttäuschung und kollektiver Verdrängung dar. Obwohl der Krieg offensichtlich zerstörerisch und somit wenig konstruktiv ist, dauert er ggf. lange, weil die Welt und die Handlungen der Menschen nicht durch Vernunft allein gesteuert werden. Camus zeigt damit die Spannung zwischen dem Wunsch nach Ordnung und Sinn und der chaotischen Realität menschlichen Handelns.
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Im Kontext der Zeit: Das Zitat ist vor dem Hintergrund der beiden Weltkriege zu verstehen, deren Gräuel Camus journalistisch und literarisch aufarbeitete. Es verweist auf die Erfahrung einer Generation, die geglaubt hatte, der Erste Weltkrieg sei „der Krieg, der alle Kriege beende“ – nur um bald das Gegenteil zu erleben. Camus‘ Werk war stark geprägt von der Résistance gegen die deutsche Besatzung in Frankreich, dem Holocaust und der Suche nach moralischer Integrität in einer Welt, die aus den Fugen geraten war. Auch in den 2020er-Jahren ist das Zitat aktuell, da etwa in Deutschland viele Menschen Illusionen darüber haben, dass der Krieg Russlands gegen die Ukraine durch schnelle Verhandlungen oder Zugeständnisse an den russischen Diktator rasch beendet werden könnte.

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Tags:
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Hans Magnus Enzensberger: „Die Seife“

  • By zitate
  • Apr.-28-2025
  • Absurd, Alltag, Aufopferung, Gedichte, gutezitate.net, Hans Magnus Enzensberger, Literatur, Seife, Sinne, zitat, Zitate
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„Wie stolz sie war, wie üppig sie anfangs geduftet hat!
Durch wie viele Hände sie gegangen ist,
wie entsagungsvoll sie gedient hat.
Und immer von neuem war da der Dreck.
Unbefleckt ist sie geblieben.
Klaglos hat sie sich selber verzehrt.
So ist sie immer kleiner und kleiner geworden,
unmerklich, dünn, beinahe durchsichtig,
bis sie eines Morgens vollkommen
verschwunden war.

Hans Magnus Enzensberger

Art: Gedicht Themen: Alltag, Seife,
Aufopferung, Sinne
Quelle:
Faz.net
Hintergrund

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Zum Autor: Hans Magnus Enzensberger (1929–2022) war ein bedeutender deutscher Schriftsteller, Lyriker, Essayist und Herausgeber. Er galt als einer der einflussreichsten Intellektuellen der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik und war bekannt für seine politische Wachsamkeit, seine sprachliche Präzision sowie seine kritische Haltung gegenüber ideologischer Vereinnahmung. Enzensberger war Mitbegründer der Zeitschrift „Kursbuch“ und prägte mit seinen Arbeiten das kulturelle und gesellschaftliche Leben in Deutschland über Jahrzehnte hinweg. Seine Texte verbinden häufig literarischen Anspruch mit politischem Engagement. Sein Werk umfasst Lyrik, Prosa, Hörspiele, politische Essays und Kinderbücher.
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Interpretation: Das Gedicht beschreibt den Lebensweg einer Seife – metaphorisch dargestellt als ein stilles, dienendes Wesen, das in Würde vergeht. Anfangs wird sie als stolz und wohlriechend beschrieben, doch mit der Zeit verliert sie an Substanz, wird beschmutzt, bleibt jedoch innerlich rein. Vermittelt wird ein Bild von Aufopferung, Reinheit und Beständigkeit in einer schmutzigen, fordernden Welt. Der Dreck kann auch als ironische Anspielung gesehen werden an Spießigkeit und Reinlichkeitswahn als vermeintlich typisch deutsche „Tugenden“. Auch christliche bzw. religiöse Motive von Askese und Selbstaufgabe lassen sich hineindeuten. Enzensberger verzichtet auf Pathos, aber ist überaus ironisch, wenn er einem solch profanen Alltagsgegenstand ein solches Gedicht in allem Ernst und aller Hingabe schreibt.
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Im Kontext der Zeit: Das Gedicht ist typisch für Enzensbergers feinsinnige, gesellschaftlich grundierte Dichtung der späten Nachkriegszeit und der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In einer Ära, die von politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen geprägt war, richtet er den Blick auf das Unspektakuläre, das Übersehene: die Seife als Symbol für Bescheidenheit oder Banalität. In Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs und wachsender Ich-Bezogenheit wirkt diese Darstellung wie eine Mahnung an „alte“ Werte wie Hingabe, und Würde, ohne diese Betonung der Werte allzu ernst zu nehmen. Zugleich lässt sich dieser Gegenstand als Sinnbild für jene Menschen deuten, die im Schatten der Geschichte wirken – unbeachtet, doch essenziell. Vielleicht ist er selber gemeint (?). Das Gedicht spiegelt somit auch eine Form von Kritik an einer Gesellschaft, die den leisen Wert des Dienens oft nicht mehr zu schätzen weiß. Es passt in Enzensbergers Gesamtwerk, das sich immer wieder mit den kleinen, übersehenen Existenzen auseinandersetzt – mit klarer Sprache und hintersinniger Ironie.

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Tags:
Absurd Alltag Gedichte gutezitate.net Hans Magnus Enzensberger Literatur Sinne Zitat zitate
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Zum Thema „Pandemie” (Die Pest) von Albert Camus

  • By zitate
  • Apr.-28-2025
  • Albert Camus, gutezitate.net, Literatur, Pandemie, zitat, Zitat aus Literatur
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„Einige unserer Mitbürger hatten über der Hitze und der Pest den Kopf verloren, sich zu Gewalttaten hinreißen lassen und versucht, die Aufmerksamkeit der Wachen abzulenken, um aus der Stadt zu fliehen. Andere, wie Rombert, suchten ebenfalls, aus dieser Stimmung beginnender Panik zu entfliehen.
Aber sie taten es mit größerer Zähigkeit und mehr Geschick, wenn auch nicht mit mehr Erfolg. Sein Hauptgrund war immer der, dass er fremd war in unserer Stadt und dass sein Fall deshalb gesondert zu prüfen sei. Im Allgemeinen gaben die Leute das gern zu, aber meistens hielten sie ihm vor Augen, dass sich noch andere Menschen in dieser Lage befänden und dass infolgedessen seine Angelegenheit nicht so einzig dastehe, wie er es sich vorstelle.
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Rombert mochte erwidern, dass sich damit an seiner Beweisführung nichts ändere, worauf er zur Antwort erhielt, es ändere aber etwas an den verwaltungstechnischen Schwierigkeiten, die sich jeder Ausnahmebehandlung entgegenstellten, da man Gefahr laufe, damit einen Präzedenzfall zu schaffen – und diesen Ausdruck gebrauchte man nur mit großem Widerwillen. Nach der Einteilung, die Rombert Dr. Rieu vorschlug, gehörten diese Miesmacher zur Klasse der Formalisten. Außer ihnen gab es noch die Schönredner, die dem Bittsteller versicherten, das alles könne nicht lange dauern; die, wenn man Entscheidungen verlangte, vor guten Ratschlägen troffen und Rombert mit der Erklärung trösteten, es handele sich nur um eine vorübergehende Unannehmlichkeit. Dann gab es die Wichtigtuer, die den Besucher baten, seinen Fall schriftlich zusammenzufassen, und die ihm mitteilten, sie würden über eben diesen Fall beschließen. Die Leichtfertigen, die ihm Übernachtungsgutscheine oder Adressen billiger Pensionen anboten; die Planmäßigen, die einen Zettel ausfüllen ließen, den sie nachher einordneten; die Überbeanspruchten, die die Arme gen Himmel warfen – und jene Belästigten, die ihre Augen abwandten. Schließlich traf man am häufigsten die üblichen Beamten, die Rombert an ein anderes Büro wiesen oder ihm einen neuen Schritt empfahlen.“

Felix Lobrecht

Art:
Zitat
Themen:
Holocaust-Verharmlosung*, Verhöhnung von Ermordeten, Anmaßung
Polit-Richtung:
Rechtsextrem
Quelle:
ARD
Hintergrund

Zum Autor: Albert Camus (1913–1960) war ein französischer Schriftsteller, Philosoph und Journalist, der zu den wichtigsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts zählt. Er wurde in Algerien geboren, das damals eine französische Kolonie war, und setzte sich zeitlebens mit Themen wie Sinnsuche und menschlicher Freiheit auseinander. Camus gilt als Mitbegründer des Existenzialismus, obwohl er sich selbst davon distanzierte und lieber vom „Absurdismus“ sprach. 1942 veröffentlichte er sein berühmtes Werk „Der Fremde“ und 1947 den Roman „Die Pest“, aus dem dieser Auszug stammt. Für sein Gesamtwerk erhielt Camus 1957 den Nobelpreis für Literatur.<h/4>
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Interpretation: Der Auszug beleuchtet die Figur Rombert, einen Journalisten, der während der Pest versucht, aus der von der Seuche isolierten Stadt zu entkommen. Seine Fluchtversuche zeigen den verzweifelten Wunsch nach Normalität und persönlichem Glück, zugleich aber auch den Widerstand der Bürokratie, die seine Bitte als Ausnahme behandelt und damit verweigert. Die Passage schildert mit bitterem Ton und satirischer Schärfe verschiedene Reaktionstypen auf Notlagen. Camus zeichnet so ein Bild einer Gesellschaft, die auf individuelle Schicksale mit Gleichgültigkeit oder systematischer Abweisung reagiert. Romberts Beharrlichkeit hebt seine Menschlichkeit hervor, doch seine Argumente scheitern an der Absurdität des Systems – ein zentrales Motiv im Werk Camus’. Die Seuche wird hier nicht nur als biologische, sondern als moralische und gesellschaftliche Prüfung verstanden, in der sich der wahre Charakter der Menschen offenbart.
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Im Kontext der Zeit: Der Roman entstand kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, in einer Zeit tiefgreifender Erschütterung und Orientierungslosigkeit. Die Pest ist dabei nicht nur eine Krankheit, sondern ein Symbol für totalitäre Regime, Krieg, Unterdrückung und menschliches Versagen. Camus verarbeitet in seinem Werk die Erfahrungen des französischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus, aber auch seine eigenen Überlegungen zur Rolle des Einzelnen in einem anonymen, oft grausamen System. Der dargestellte Bürokratismus erinnert an staatliche Apparate, die Menschlichkeit gegen Ordnung eintauschen. Der Mensch sucht Sinn, trifft aber auf Gleichgültigkeit – sei es von Seiten der Natur oder der Institutionen. Trotz dieser Einsicht plädiert Camus für Solidarität, Mut und ethische Verantwortung. Insgesamt ist diese Passage auch im Kontext verschiedener, auch extremer Reaktionen in der Gesellschaft zu Zeiten der Corona-Pandemie (2020-2023) interessant zu lesen.

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