Billy Joel: Seine letzten Worte auf seinem letzten Album
„And these are the last words I have to say
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Art: Zitat aus Liedtext |
Thema: Abschiedsworte |
Quelle: River of Dreams (1993) |
Zum Künstler: Billy Joel, geboren 1949 in New York, ist einer der erfolgreichsten Popmusiker des 20. Jahrhunderts. Mit vielen Hits prägte er die Popmusik in den 1970er- und 1980er-Jahren mit. Sein letztes Studioalbum „River of Dreams“ erschien 1993. Der Song „Famous Last Words“ bildet das Finale dieses Albums und markiert einen bewussten Abschied von seiner Karriere als Songwriter für neue Popalben. Seitdem konzentrierte sich Joel auf klassische Kompositionen, Liveauftritte und retrospektive Veröffentlichungen – neue Popmusik erschien nicht mehr.
Interpretation: In „Famous Last Words“ reflektiert Joel seine musikalische Laufbahn mit Melancholie und vielleicht ein wenig Erleichterung. Die Zeilen sind eine Art musikalisches Nachwort – nicht nur zu einem Album, sondern zu einer Ära seines künstlerischen Schaffens. Dazu passt auch der Album-Titel, der den Fluss quasi als Symbol für den Weg des Lebens darstellt – oder vielleicht den „Fluss der Kreativität“, der sich durch seine Alben gezogen hat. Das Cover beinhaltet aber auch historische und mythologische Szenen – von Adam und Eva bis hin zur Industrialisierung und einer fordistischen Massengesellschaft – die allesamt durch seinen Kopf zu schweben scheinen. Dies passt dazu, dass Joel immer wieder aktuelle politische und gesellschaftliche Themen seiner Zeit in seinen Liedern besungen hat. Dieses Lied speziell betont die Hoffnung: „There will be other words some other day“ – ein Hinweis darauf, dass Kreativität nie ganz versiegt, auch wenn ein Abschnitt endet.
Im Kontext der Zeit: Die frühen 1990er Jahre waren geprägt vom Wandel in der Popkultur. Während Alternative/Independent, Hip-Hop und Elektro neue Trends setzten, zog sich Billy Joel – bereits ein etablierter Künstler – würdevoll zurück. „Famous Last Words“ kann jedenfalls in diesem Sinne verstanden werden, als dass sich hier ein etablierter Musiker überlässt die Bühne den Jüngeren, ohne Groll. Er kann loslassen: Bravo; der Erfolg hat ihn nicht korrumpiert.
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